Schaltradchrono
Unter Chronographen mit Schaltrad versteht man Stoppuhren, deren Werke mit einem Rückstellmechanismus der über ein speziell konstruiertes Säulenrad geschalten wird, ausgestattet sind. Die Fertigung eines solchen Bauteiles ist relativ aufwendig und wurde daher später von der Kulissenschaltung, bei der dieser Funktionsablauf durch normierte und daher kostengünstigere Teile gelöst wurde.
Schmuckgravur
Die seit Jahrhunderten bestehende Tradition der Handwerker, ihren Erzeugnissen durch Gravuren ein individuelles Aussehen zu geben, blieb bis ca. 1940 auch bei Goldgehäusen von Taschen- und Armbanduhren bestehen.
Schnellschwinger
Unter Schnellschwinger versteht man Uhren deren Werke eine Unruh besitzen die schneller, als die früher übliche Halbschwingungszahl von 18.000 pro Stunde schwingen. Jahrzehntelange Forschungsarbeit war nötig, um die Halbschwingungszahl auf 19.800, 21.600, 28.800 und schließlich 36.000 Schwingungen pro Stunde zu erhöhen.
Schraubboden
Ein verschraubter Gehäuseboden ermöglicht eine Uhr noch besser vor Umwelteinflüssen ( wie Staub und Feuchtigkeit) zu schützen. Alte mechanische Uhren mit Schraubböden waren meist frühe wasserdicht konzipierte Uhren. Bei Chronographen aus dieser Zeit war diese Gehäuseform oft in Kombination mit runden Drückern vergesellschaftet.
Schraubenunruh
Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kompensationsunruh erfunden, deren an den Unruhschenkeln aufgeschnittener Bimetallreif mit Schrauben versehen war. Diese Gewichtsschrauben ließen sich seitlich versetzen, um Temperatur- und Gangdifferenzen auszugleichen. Sehr gute Uhren mit Ankerhemmung waren seit etwa 1825 mit einer Kompensationsunruh ausgestattet. Seit dieser Zeit galt eine Uhr mit Schraubenunruh als Uhr feinster Qualität, während Uhren mit glattem Unruhreif als durchschnittlich oder einfach eingestuft wurden. Die Erfindung der temperaturausgleichenden Nickel- Stahl- Spirale mit Neusilber- Unruh um 1920 sowie der selbstkompensierenden Glucydur- Unruh mit Nivarox- Spirale um 1935 machten die Verwendung einer Bimetall- Kompensations- Schraubenunruh überflüssig. Dennoch blieb es wegen der traditionellen Qualitätseinstufung bis 1965 üblich, den einmetallischen Unruhreifen mit Gewichtsschrauben zu versehen.
Schrittschaltmotor
Analog- Quarzuhrwerke benötigen einen Schrittschaltmotor, der die von der Elektronik angelieferten Impulse in eine Drehbewegung umwandelt und an ein Räderwerk weitergibt. Dieser Motor besteht aus einem Magnetrotor, der sich zwischen zwei Polschuhen dreht, und einer Spule, die ein Magnetfeld mit wechselnder Polarität aufbaut. So bewegt sich der Magnetrotor mit seiner Antriebswelle, wenn er von der Elektronik einen Impuls bekommt.
Silbergehäuse
Silber ist ein Edelmetall, daß sich sehr gut schmieden, löten und einfach gravieren läßt, und sich deshalb hervorragend zur Herstellung von Uhrgehäusen eignet. Die ersten Uhren in Silbergehäusen finden sich schon als tragbare Uhren im 16. Jahrhundert. Armbanduhrgehäuse sind bis Ende der 20er Jahre wegen dieser Vorzüge oft in Silber angefertigt worden. Da Silber aber auch ein sehr weiches Metall ist, sind diese Uhren nicht besonders strapazierfähig und wurden in weiterer Folge von Uhren in Stahlgehäusen abgelöst. Silber gibt es in folgenden Feingehalten: Silber 800, 925 und 999.
Skelettwerk
Unter selektierten Uhrwerken versteht man eine Art von Werkveredelung bei der Platine, Brücken, Kloben, Federhaus und ggf. Rotor so weit durchbrochen werden, daß nur noch das für die Funktion unabdingbar notwendige Material übrigbleibt. Diese Form der Veredelung ist Ausdruck höchster Schule der Uhrmacherkunst. Bei hochwertigen Uhren wird dies von Hand ausgeführt.
Spindelhemmung
Vor 1720 wurde in tragbaren Uhren ausschließlich die Spindelhemmung verwendet. Das Prinzip dieses Systems war, daß ein Hemmrad (Spindelrad) die Kraft über zwei an der Unruhwelle befestigten Stahlbleche (Spindellappen) auf die Unruh überträgt. Die dadurch ausgelöste Unruhschwingung von weniger als 100 Grad und die starke Rückwärtsbewegung des Hemmrades bei jeder Schwingung sind die Nachteile der Spindelhemmung. Spindeluhren sind sehr empfindliche und relativ ungenaue Uhren. Ihre durchschnittliche Gangabweichung liegt zwischen 5 bis 15 Minuten pro Tag.
Spindeltaschenuhren - Schnecke und Kette
Uhren beziehen ihre Energie durch Stahlzugfedern die bei jedem Aufziehen der Uhr voll gespannt werden. Voll aufgezogen geben sie eine große Kraft, fast entspannt jedoch nur wenig Kraft an das Räderwerk weiter. D.h. die Uhr würde einmal schneller und einmal langsamer laufen. Um dieses Problem auszugleichen hatten frühe Taschenuhren (sogenannte Spindeltaschenuhren) ein schneckenförmiges Rad mit einer Kette die sich während des Aufziehens der Zugfeder vom Federhaus abwickelt und von der Schnecke aufgewickelt wird. Beim Ablauf der Uhr wird die Federkraft durch den Schneckenumfang gleichmäßig auf das Räderwerk übertragen. Dies gewährleistet einen relativ genauen Gang der Uhr.
Springende Sekunde
Unter springender Sekunde versteht man, daß sich der Sekundenzeiger einer Uhr im Sekundenrhythmus (ähnlich wie bei einer Quarzuhr) fortbewegt. Bei Taschenuhren wird eine System angewandt, bei dem ein zweites Federhaus mit eigenem Räderwerk, das jede Sekunde vom Normalwerk freigegeben wird, den Sekundenzeiger in Sekundenschritten fortbewegt. Bei Armbanduhren kommt ein System zu tragen, bei dem zwischen Sekunden- Mitnehmerrad und Zentrum- Sekundenrad, das 60 dreieckige Zähne besitzt, ein Trieb durch Drehbewegung einen Hebel hochhebt, so daß er im Sekundenrhythmus das Sekundenrad freigibt und diesem die Vorwärtsbewegung um jeweils einen Zahn ermöglicht.
Start Stopp Sekunde
Uhren mit Start-, Stoppsekunde unterscheiden sich von herkömmlichen Chronographen, in dem sie nur Zeitabläufe, die nicht länger als eine Minute dauern, stoppen können. Diese Anwendung eignet sich besonders im medizinischen Bereich zum Pulsmessen. Oft findet man auf dem Zifferblatt dieser Uhren Pulsmessskalen.
Stoppsekunde, Haking Sekond
Bei einer Stoppsekunde wird durch Zug an der Aufzugskrone der Sekundenzeiger angehalten. Dies dient zur leichteren und genaueren Einstellung der Uhrzeit. Die bekanntesten Vertreter dieses Systems sind von IWC die Mark 11, von V.C. der Chronometer Royal und von Rolex der Explorer 1.
Stoßsicherung
Die Stoßsicherung schützt die Unruhwelle bei Fall vor Bruch. Bei Uhren ohne Stoßsicherung genügt oft ein Sturz aus geringer Höhe um den Unruhzapfen zu brechen, da er im Verhältnis zum großen Gewicht und Durchmesser der Unruh sehr dünn ist. Lösung dieses Problems boten die Systeme >IncablockSuper Shock Resistabloc-"Stoßsicherung hat einen konisch gelagerten Lochstein, der bei einem Stoß seitlich ausweicht und so den Druck schon vor dem Bruch von dem empfindlichen Zapfen nimmt. Die federnd gelagerten Decksteine weichen bei einem senkrechten Stoß nach oben aus. Die "Super Shock Resist"- Stoßsicherung erreicht mit federnd gelagerten Loch- und Decksteinen die gleiche Wirkung.
Swiss Made
Oft findet man den Schriftzug swiss made auf dem Zifferblatt oder dem Werk einer Schweizer Uhr. Uhren dürfen diesen Schriftzug nur dann tragen, wenn ihr Werk in der Schweiz in Gang genommen, reguliert, vom Hersteller kontrolliert und eingeschalt worden ist. Außerdem müssen mindestens 50 Prozent des Wertes aller Bestandteile (ohne die Kosten des Zusammenbaus) aus schweizerischer Fabrikation stammen und den dort technischen Kontrollen nach geltenden Normen unterliegen.