0 Produkte - 0.00 €
Zum Warenkorb

Uhren Lexikon

  • A

    Aufzugswelle geteilt oder Reißkrone
    Um 1930 produzierte eine Schweizer Uhrgehäusefabrik erstmals ein wassergeschütztes Armbanduhrgehäuse, dessen Mittelteil und Boden aus einem Stück gefertigt waren. Die Schraube zur Befestigung der Krone und Welle wurde damit unerreichbar. Um das Werk herausnehmen zu können wurde eine zweiteilige Aufzugwelle konstruiert. Mit einem kräftigen Zug an der Krone (Reißkrone) kann diese getrennt werden und ermöglicht somit den Zugang zum Werk.
     
    Automatik- Chronograph
    1969 wurde der lang gehegte Wunsch nach einem Chronographen mit automatischen Aufzug von dem Firmenkonsortium „ Heuer- Buren- Breitling“ verwirklicht. Dieser Chronograph hatte ein Mikrorotor Grundwerk mit Chronographen Aufbau mit einem Stunden- Zählwerk und Kalender ausgerüstet. Da ein separater Sekundenzeiger fehlte, mußte der Sekunden- Stoppzeiger als normaler Sekundenzeiger mitbenutzt werden. Das Werk hatte einen Durchmesser von 31 mm bei einer Höhe von 7,5 mm. Im gleichen Jahr präsentierte die Firma Zenith- Movado ebenfalls einen Automatikchrono mit der Bezeichnung „El Primero“. Dieser Automatikchronograph blieb Schrittgeber für alle später entwickelten Automatik- Chronographen. Sein 30 mm- Werk mit kugelgelagertem Zentralrotor war mit 6,5 mm Gesamthöhe flacher als das Buren- Werk und hatte einen zusätzlichen Sekundenzeiger. Die auf 36.000 erhöhte Schlagzahl der Unruh versprach höchste Ganggenauigkeit.
     
    Automatischer Aufzug
    Als Automatischer Aufzug bezeichnet man ein Uhrwerk, daß sich durch die Tragbewegungen des Trägers selbst aufzieht. Ein Rotor oder eine Pendelschwungmasse spannt die Zugfeder auf dem Weg über ein Wechsel- und/oder Reduktionsgetriebe. Als Erfinder der tragbaren Uhr mit automatischem Aufzug kann der uhrmacherische Autodidakt Abraham Louis Perrelet bezeichnet werden. Der automatische Aufzug in Armbanduhren konnte sich erst nach 1950 langsam durchsetzen.
  • B

    Blinden-Armbanduhr
    Armbanduhr mit einem besonders robusten Zeigerwerk, bei der sich das Glas samt Glasrand zum Zwecke des Abtastens der Uhrzeit aus der Zeigerstellung hochklappen läßt. Blindenuhren haben zudem meistens erhabene, in Punktschrift dargestellte Stundenindexe.
     
    Breguet-Zeiger
    Beschreibt eine klassische Zeigerform mit einem Loch in der Spitze.
     
    Brückenwerk
    Die Räder des Uhrwerks werden unter einzelnen Brücken gelagert, die ihrerseits mit der Platine verschraubt sind.
  • C

    Cäsiumuhr, Atomuhr
    Atomuhr, bei der die Zahl der Schwingungen in der Elektronenhülle des Cäsiumatoms das Maß der Zeit darstellt. Nach heutiger Definition ist eine Sekunde nicht mehr der 86.400ste Teil eines mittleren Sonnentags, sondern die Zeitspanne, in der die elektromagnetische Schwingung in der Elektronenhülle des Cäsiumatoms 9.192.631.770mal abläuft. Moderne Atomuhren, wie z.B. die der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt in Braunschweig (BRD), gehen mehr als 100.000mal genauer als bisherige Uhren. In etwa einer Million Jahren bringen sie es auf eine Abweichung von einer Sekunde. Durch die sog. Funkuhren kann jedermann von der überragenden Präzision profitieren.
     
    Chaton

    Zur Lagerung von Rädern und Unruh ist der Rubin wegen seiner Härte besonders geeignet. Um den Lagerstein, wenn er beschädigt war besser auswechseln zu können, wurde er mitunter in einem Futter (Chaton) gefaßt. Der aus Gold oder Bronze gefertigte Chaton wird mit zwei bis drei Schrauben im Uhrwerk festgehalten. Er ist heute überflüssig geworden, da die Lagerrubine genormt sind und problemlos ausgetauscht werden können. Oft sind verschraubte Goldchatons als Qualitätsmerkmal hochwertiger Taschenuhren zu verstehen.

    Chrom- Gehäuse
    Ein Uhrgehäuse das aus einem Messing- Grundmaterial mit Chrom- Auflage besteht, trägt die Bezeichnung "Chrom- Gehäuse". Der Vorteil dieser Gehäuseart liegt nur im günstigen Herstellungspreis. Da Chrom nicht oxydiert und relativ kratztest ist, bewährt sich dieses Material für eine gewisse Zeit sehr gut. Sobald allerdings die Auflage an den ersten Stellen durchgetragen ist, hebt sich die Verchromung schnell ab und das Messing oxydiert.
     
    Chronograph
    Der Begriff Chronograph bezeichnet eine Uhr mit der Zusatzfunktion Zeitabläufe zu stoppen. Um dies zu ermöglichen, wird ein Sekundenzeiger unabhängig vom eigentlichen Uhrwerk gestartet, gestoppt und wieder in seine Ausgangsposition zurückgestellt. Je nach Konstruktion besitzen Armband- Chronographen noch zusätzliche Zählzeiger für die seit Beginn der Stoppung abgelaufenen vollen Minuten und/oder Stunden.
     
    Chronograph - Rattrapante
    Um bei einem Stoppvorgang auch Zwischenzeiten erfassen zu können muß ein mechanischer Chronograph mit einem zweiten Stoppzeiger einem sogenannten Schleppzeiger (Rattrapante) ausgestattet sein. Damit können zwei Vorgänge mit zeitgleichem Beginn, aber unterschiedlicher Dauer, gestoppt werden. Zu diesem Zweck ist über oder unter dem eigentlichen Chronographenzeiger ein zweiter Sekundenzeiger, der Schleppzeiger, angeordnet. Dieser kann zwar nur zusammen mit dem Chronographen gestartet und auf Null gestellt werden, läßt sich aber beliebig oft, mit Hilfe eines speziellen Drückers bei der Krone, unabhängig vom Chronographen anhalten und nach dem Ablesen (z.B. einer Zwischenzeit) wieder mit diesem in Deckung bringen. Alte mechanische Schleppzeiger Chronographen sind sehr selten und nur von wenigen Manufakturen erzeugt worden.
     
    Chronograph mit Stundenzähler
    Chronographen sind Uhren mit denen sich Zeitvorgänge explizit stoppen lassen. Solche Uhren können neben Sekunden- und Minutenzähler auch einen Stundenzähler aufweisen. Meistens wird das Stoppwerk durch einen Drücker bei der Zwei gestartet und durch einen anderen Drücker der sich bei der Vier befindet gestoppt und wieder rückgestellt. Bei sehr frühen Chronographen kann das Zuschalten und Rückstellen des Stoppmechanismus auch alleine über die Aufzugskrone, die speziell dafür konstruiert wurde, bewerkstelligt werden. Stundenzählerchronographen wurden um 1940 eingeführt und sind an dem Stunden Zählzeiger unterhalb der Zifferblattmitte sofort zu erkennen.
     
    Chronometer
    Unter Chronometer verstehen sich sehr ganggenaue Uhren die in verschiedenen Lagen bei unterschiedlichen Temperaturen von einem staatlich anerkannten Institut (COSC Contröle Officiel Suisse des Chronometres) kontrolliert werden und die geforderten Kriterien der Ganggenauigkeit erfüllen. An den Observatorien Genf, Neuchatel und Kew (England) wurden schon im 19. Jahrhundert Wettbewerbe, um die ganggenauesten Taschenuhren zu ermitteln, ausgeschrieben. Dabei wurde die Uhr in den fünf Lagen >Krone linksKrone obenKrone untenZifferblatt obenZifferblatt untenndurch bei Temperaturen zwischen 20,4 und 36 Grad Celsius geprüft. Die Blütezeit der mechanischen Armbandchronometer lag zwischen 1925 und 1965. Trotz mehrfach verschärfter Prüfungsbedingungen, die nur von Armbanduhren feinster Qualität erfüllt werden konnten, erhielten immer größere Serien guter Armbanduhren den begehrten Titel "Chronometer". Dabei ist zu beachten, daß die durchschnittliche Gangabweichung 1920 ± 15 Sekunden und 1960 ± 3 Sekunden nicht überschreiten durfte. Folgende Uhrenfabriken stellten zwischen 1945 und 1965 an den Observatorien Genf und Neuchatel während der jährlichen Wettbewerbe Präzisionsrekorde auf (in der Reihenfolge der Häufigkeit) Omega, Patek Philippe, Zenith, Longines, Movado und Rolex.
     
    Chronometerhemmung
    Die ersten Versuche einer Chronometerhemmung gehen auf den Franzosen Pierre le Roy um 1760 zurück. Sein Landsmann Ferdinand Berthoud sowie die Engländer John Arnold und Thomas Earnshaw nahmen Verbesserungen vor. Der entscheidende Vorteil der Chronometerhemmung gegenüber allen vorher und nachher erfundenen Hemmungssystemen liegt in der fast freien Schwingung der Unruh bei direkt vom Hemmrad auf die Unruh übertragener Antriebskraft. In Taschenuhren hat sich die Chronometerhemmung mit Wippe gegenüber der Chronometer- Federhemmung als vorteilhaft erwiesen. Wegen ihrer großen Empfindlichkeit gegen Erschütterungen und der aufwendigen Herstellung konnten sich beide Systeme in Taschenuhren nicht durchsetzen.
     
    Cylinderhemmung
    Bei der von den englischen Uhrmachern Thomas Tompion und George Graham um 1700 erfundenen Cylinderhemmung handelt es sich um ein System, das durch die Vergrößerung der Unruhschwingungsweite größere Ganggenauigkeit für tragbare Uhren gewährleistet. Bei dieser Hemmung läuft das Cylinderrad (Hemmrad) mit seinen Dreieckszähnen durch eine Öffnung in der vergrößerten und innen hohlen Unruhwelle (Cylinder). Die Cylinderradzähne übertragen dabei die Drehbewegung des Räderwerkes, indem sie an den Cylinderwand- Kanten entlanggleiten, in eine Schwingbewegung der Unruh. Die Blütezeit dieses Hemmsystems erstreckte sich zwischen 1800 und 1900 Jahrhundert, wo sie in großen Stückzahlen produziert wurde. Danach fand die Cylinderhemmung nur noch in einfachen Uhren Verwendung da sie von der viel genaueren Ankerhemmung abgelöst wurde.
  • D

    Datumsanzeige
    Die Datumsanzeige ist entweder analog durch einen Zeiger oder digital durch einen bedruckten Ring möglich. Digitalen Datumsanzeigen gibt es auch in Form von zwei Scheiben die Zehner- und Einer- Zahl durch ein Fenster im Zifferblatt darstellen. Erreicht die Einer- Scheibe die Ziffer neun, wird die Zehner- Scheibe jeweils um eine Position fortgeschaltet. Allen normalen Datumsanzeigen in mechanischen Uhren ist gemeinsam, daß sie in Monaten mit weniger als 31 Tagen von Hand korrigiert werden müssen.

    Die elektronische Armbanduhr, Stimmgabel
    Durch die Entwicklung kleinerer Transistoren und Knopfzellenbatterien setzte sich diese Technologie auch bei Armbanduhren durch. Somit war man Ende der 50er- Jahre dem Ziel eine möglichst genaue Uhr mit möglichst wenig Verschleißteilen zu bauen schon sehr nahe gekommen. Die ersten elektrischen Uhren setzten einen Magnetanker in Bewegung. Ihre Genauigkeit entsprach der eines Armbandchronometers. Ein weiterer Meilenstein in der Entwicklung der Elektronischen Armbanduhr war die Erfindung der Stimmgabeluhr in den 60er- Jahren. Sie besaß einen Resonator der 360 und später sogar 720 Schwingungen in der Sekunde erzeugte. Ab 1968 schließlich begann der Siegeszug der Armbanduhr mit Quarz-Schwinger, dessen Frequenz zwischen 8.192 und 4.200.000 in der Sekunde lag. Die heute gebräuchlichen Quarzuhren mit einer Schwingungszahl von 32.768 in der Sekunde erreichen Ganggenauigkeiten, die noch vor wenigen Jahrzehnten für ausgeschlossen galten (ca. 1 Sekunde Abweichung im Monat).

    Die Stimmgabeluhr
    Diese Uhr besitzt statt der Unruh einen stimmgabelähnlichen- Gangregler. In Höhe der beiden frei schwingenden Stimmgabel- Arme ist je eine Antriebsspule befestigt. Die Batterie versetzt die Stimmgabel über einen elektronischen Schaltkreis in gleichmäßige Schwingungen. Eine an einem Stimmgabelarm befestigte Rubinklinke überträgt die 300 (bis 720) Schwingbewegungen je Sekunde auf das mit 300 Zähnen versehene Antriebsrad, das diese Kraft wiederum an die Zeiger weitergibt. Uhren mit Stimmgabelresonator sind an dem gleichmäßigen Summton der Rubinklinke zu erkennen. Die Stimmgabeluhr wird heute nicht mehr hergestellt.

    Digitale Zeitanzeige, Heures Sautantes
    Darunter versteht man eine in Ziffern dargestellte Stunden-, Minuten und Sekundenanzeige. Diese Uhren besitzen keine Zifferblätter sonder zeigen die Zeit durch in die Vorderseite geschnittene Fenster an. Sie erlangten besondere Beliebtheit in den 20er- und 30er Jahren des 20. Jahrhunderts und waren robuster als die mit Kristallgläsern und Emailzifferblätter ausgestatteten herkömmlichen Armbanduhren. Wegen ihrer relativ schlechten Ablesbarkeit wurden sie von den nun mit Metallzifferblättern und Kunststoffgläsern versehenen Armbanduhren verdrängt. Erst mit der Einführung der LED (Lichtemissionsdioden) und LCD (Flüssigkristallanzeige) der Quarzuhren kamen digitale Zeitanzeigen wieder in Mode.

    Doppelchronograph
    Unter einem Doppelchronograph versteht man Uhren mit zwei Chronographen, die sich unabhängig voneinander starten und stoppen lassen. Taschenuhren mit Doppelchronograph wurden von Audemars Piguet und Patek Philippe erzeugt. Dabei handelte es sich um sehr exklusive und hochkomplizierte Uhren. Wenn bei Armbanduhren von einem Doppelchronograph die Rede ist, dann handelt es sich um einen Chronograph- Rattrapante, also ein Schleppzeiger- Modell. Doppelchronographen laut obiger Definition hat es in der Armbanduhr Ausführung nie gegeben.

    Doppelseitige Uhr
    Eine doppelseitige Uhr hat ein Zifferblatt auf der Vorder- und Rückseite. Doppelseitige Taschenuhren sind wesentlich häufiger zu finden als entsprechende Armbanduhren. Moderne doppelseitige Armbanduhren gibt es z.B. bei Jaeger- LeCoultre "Reverso duo- face".

    Doppelte Zeitanzeige
    Man versteht darunter Uhren die entweder mit einem zweiten Zeiger (der oft nur eine volle Umdrehung in 24 Stunden macht) oder/und auch digital eine zweite Zeitzone anzeigen. Diese Uhren werden auch als GMT Modelle bezeichnet.

    Double
    Bei Uhren mit Doublegehäuse wird auf ein in der Regel unedles Basismaterial eine Schicht aus Edelmetall aufgetragen. Am häufigsten ist dies Gold, es kann aber auch Silber oder Platin sein. Die Stärke der Edelmetall- Auflage wird in Mikron (Tausendstel Millimeter) angegeben. Die Angabe 20 Mikron besagt also, daß die Edelmetall- Schicht 20/1000 oder 2/100 mm beträgt

    Dreiviertel-Platine
    Das gesamte Räderwerk - mit Ausnahme von Anker, Ankerrad und Unruh - wird unter einer Platine gelagert. ¾-Platinen-Werke findet man häufig in englischen, amerikanischen aber auch schweizerischen Taschenuhren.

    Duplexhemmung
    Der Franzose Baptiste Dutertre erfand um 1725 die Duplexhemmung. Nach Verbesserungen, die Pierre le Roy um 1750 durchführte, verbreitete sie sich von 1775 bis 1875 vorwiegend in England. Dort wurden Uhren mit höherer Bauart hergestellt, während man in Frankreich die flachen Uhren mit Cylinderwerken vorzog. Die Duplexhemmung hat ihren Namen wegen ihres Doppelhemmrades erhalten, dessen kleine Radzähne den Antrieb (Hebung) der Unruh und dessen große Radzähne die Radruhe bewirken. Das Hemmrad wurde meist aus Hartmessing, seltener aus Stahl oder Gold hergestellt. Die auf der Unruhwelle befestigte Ruherolle und der Antriebsstein bestehen aus Rubin oder Saphir. Die Duplexhemmung war ein großer Fortschritt gegenüber der Spindel- und Cylinderhemmung und hätte für ihre Zeit entscheidende Bedeutung erlangen können, wenn die Werkzeuge zur exakten Herstellung dieser Hemmung besser entwickelt gewesen wären.
  • E

    Edelstahlgehäuse
    Die Errungenschaft Stahl, durch Zusätze von Nickel, Chrom, Molybdän, Wolfram und anderen Metallen korrosionsbeständiger zu machen eröffnete die Möglichkeit Uhrgehäuse daraus zu fertigen. Uhrgehäuse werden seit ca. 1930 aus Edelstahl angefertigt. Sie sind extrem widerstandsfähig und antimagnetisch.

    Eisenbahneruhren
    Unter Eisenbahneruhren versteht man meist Taschenuhren die durch Ihre Größe und Robustheit auffallen. Sie wurden für die speziellen Anforderungen des Eisenbahnpersonals gebaut. D.h. gute Ablesbarkeit, dargestellt durch die Stundenziffern von 1 bis 12 und die Stundenziffern in roter Schrift von 13 bis 24, große Ganggenauigkeit durch hochwertige Werke und spezieller Schutz vor Magnetismus. Später gab es auch spezielle Railwaymodelle fürs Handgelenk die ebenfalls die o.a. Anforderungen erfüllten.

    Emailzifferblatt
    Email ist ein glasähnliches Material das sich mit Antimonaten, Zirkonoxid oder Titandioxid weiß, mit Kobaldoxid, Chromoxid oder anderen Farbstoffen bunt einfärbt. Bei 1200' Celsius wird das Glas geschmolzen und abgeschreckt. Die entstehenden Körner werden mit den Färbemitteln gemahlen. Schließlich wird das Email durch Streichen, Tauchen oder Spritzen auf die gut gereinigte Metallbasis aufgetragen und im Spezialofen bei 800 bis 900' Celsius gebrannt. Eine Variation ist das sog. Cloisonne - Email. Dabei handelt es sich um ein durch Scheidewände separiertes Email. So wird Vermischung des flüssigen Materials verhindert. Aus 0,007 mm breitem und etwa 1 mm hohem Golddraht biegt ein kunstfertiger Handwerker die sog. Cloisons, welche auf dem Zifferblattkörper befestigt in ihrer Summe ein Motiv ergeben. Je kleiner die Zifferblätter oder die Motive sind, desto schwieriger wird die Aufgabe des Cloisonneurs. Das Emailzifferblatt ist unempfindlich gegen Feuchtigkeit und relativ kratztest. Für Armbanduhren, die meist stark strapaziert werden, ist es wegen der Bruchgefahr nur bedingt geeignet.

    Ewiger Kalender
    Definiert eine Uhr deren Kalendarium die unterschiedlichen Monatslängen in Normal- wie Schaltjahren ohne Korrektur berücksichtigt. Weil 2100 nach dem Gregorianischen Kalender entgegen dem üblichen Rhythmus kein Schaltjahr sein wird, müssen auch ewige Kalender manuell berichtigt werden.

    Exzenter- Feinregulage
    Taschenuhren mit Chronometer oder Ankerhemmung und Kompensationsunruh erreichten im 19. Jahrhundert immer größere Ganggenauigkeiten und mußten vom Uhrmacher entsprechend präzise einreguliert werden. So entstand der Wunsch, den Regulierzeiger (Rückerzeiger) über eine Mechanik um kleinste Toleranzen gleichmäßig verschieben zu können. Die auf einem Regulierrad angebrachte Exzenter- Scheibe hat sich in Verbindung mit einem langen Rückerzeiger und einer Druckfeder als guter Weg zur genauen Regulierung einer Uhr erwiesen. Eine exzentrisch gelagerte Schraube, durch deren Drehung sich der Rückerzeiger minimal bewegen läßt, war eine weitere Lösung dieses Problems. Exzenter- Schrauben- Regulierungen sind noch heute in guten mechanischen Uhren üblich.
  • F

    Feinregulierung
    Feinregulierungen sind Vorrichtungen zur genauen Regulierung von Taschen- und Armbanduhren. Dabei gibt es verschiedene Systeme. Die zwei häufigst verbreiteten sind die Schwanenhals- und die Exzenterfeinregulierung. Die Schwanenhalsfein-regulierung hat ihren Namen von der schwanenhalsförmigen Feder bekommen, die den Regulierzeiger gegen die Regulierschraube drückt. Je nach Länge des Regulierzeigers können mit ¼ Umdrehung der Schraube ca. 1-5 Sekunden täglicher Abweichung korrigiert werden. Bei der Exzenterfeinregulierung wird der Rückerzeiger mittels Druckfeder und Kurvenscheibe verschoben.

    Flache Automatik, Microrotor
    Um die Werkhöhen bei automatischen Armbanduhren zu reduzieren, kam man auf zwei technische Lösungen die heute in flachen Automatikuhren zu finden sind: Das über dem Gehwerk montierte Reduktionsgetriebe wurde in das Werk verlegt und nur der Rotor mit Lagerung befand sich über dem Gehwerk. Auch der Rotor fand seinen Platz als Mikroroter oder Planetenrotor im Werk.

    Flyback

    Bei einem Flybackmechanismus kann der Sekundenstoppzeiger eines Chronographen auch während des Stoppvorganges auf Null gestellt werden ohne den Stoppzeiger vorher anhalten zu müssen. Dieses System diente dazu, schnell aufeinanderfolgende Meßvorgänge, leichter kontrollieren zu können und war besonders beliebt bei Chronographen die im militärischen Gebrauch waren.

    Formgehäuse
    Jedes von der Kreisform abweichende Armbanduhrgehäuse wird als "Formgehäuse" bezeichnet. Die Blütezeit dieser Gehäuseart lag im Zeitraum 1915 bis 1935. Ein Uhrgehäuse soll das empfindliche Werk einer mechanischen Uhr vor Schäden schützen und muß daher möglichst dicht schließen. Formgehäuse einfacher Uhren werden diesen Ansprüchen bis in die jüngste Zeit häufig nicht gerecht. Ausnahmen waren die wasserdicht konzipierten Formuhren von Omega (die berühmteste war das Modell Marine) und eine ähnliche Version von Jaeger le Coultre.

    Formgehäuse, wasserdicht
    Ein Uhrgehäuse zu dichten bereitet bis heute Schwierigkeiten. Gummidichtungen und Kunststoffringe verziehen sich, werden nach einiger Zeit brüchig oder können sich sogar auflösen. Schlecht gefertigte Gewinde oder Paßformen und Formgehäuse mit Formwerken sind besonders schwer abzudichten. Eine Lösung dieses Problems hatten in den 30er- Jahren Omega und Jaeger le Coultre mit ihren wasserdicht konzipierten Formuhren (die berühmtesten waren das Modell Marine von Omega und eine ähnliche Version von Jaeger le Coultre deren Gehäuse- Oberteil durch zwei Stahlwinkel mit Schrauben auf das Gehäuse-Unterteil gedrückt wurden).

    Formwerk, Stabwerk
    Unter Formwerk versteht man ein Uhrwerk dessen Form dem Gehäuse angepaßt und nicht rund ist. Diese speziell konstruierten Werke entstanden aus dem Bedürfnis, platzsparend den winzigen Raum in nicht runden Uhrgehäusen ausnützen zu können. Aufgrund der technisch schwierigen Ausgangslage solche Werke zu bauen, sind solche Kaliber meist nur in sehr hochwertigen Uhren eingebaut worden. Eine Sonderform stellt das sog. Stabwerk dar. Dabei handelt es sich um besonders kleine Werke bei denen sich die Räder und der Aufzug in der Werkmitte befindet. Sie fanden in Damenuhren Verwendung.

    Formwerk-Chronograph
    Ein mechanischer Chronograph mit Formwerk für ein tonnenförmiges Uhrgehäuse wurde Ende der 30er Jahre von der Firma Excelsior Park konstruiert. Bei diesem seltenen Chronographen handelt es sich um eine Uhr feiner Qualität. Mitte der 40er Jahre verloren die Formgehäuse an Beliebtheit und wurden von runden Modellen abgelöst.

    Funkuhr
    Seit 1978 stellt die physikalische technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig die gesetzlich offizielle Zeit mit vier hochgenauen Cäsiumuhren zur Verfügung. Sie bewahren die Zeit über 100.000 mal genauer als bisherige Uhren. Gemäß gesetzlichem Auftrag wird diese über den Langwellensender DCF 77 in Mainflingen nahe Frankfurt/Main verbreitet. Der im Umkreis von 1500 km ausgestrahlten Zeit kann sich jedermann frei bedienen sofern er eine Funkuhr besitzt. Bei vorübergehendem Signalausfall oder außerhalb des Empfangsbereichs sorgt übrigens ein normales Quarzwerk für die Bewahrung der Zeit.
  • G

    Gangdauer, Gangreserve
    Die Laufzeit von normalen Taschen- oder Armbanduhren mit Stahl- Zugfedern beträgt voll aufgezogen ca. 30 Stunden. Seit 1950 ermöglicht die Nivaflex-Zugfeder Gangreserven von über 45 Stunden.

    Genfer Siegel
    Bei sehr hochwertigen Uhren, meistens bei Patek Philippe oder Vacheron & Constantin, kann an der Werkoberfläche eine kleine Punzierung festgestellt werden. Dabei handelt es sich um das Genfer Siegel. Dieses Siegel darf nur bei solchen Uhren versehen werden, bei denen durch eine offizielle Prüfung festgestellt wurde, daß sie alle Eigenschaften von Qualitätsarbeit besitzen, die einen regelmäßigen und dauerhaften Gang gewährleisten, und an denen ein Minimum an Arbeiten von Handwerkern gemacht worden ist, die im Kanton Genf wohnen. Dieses Reglement erfuhr 1957 eine erhebliche Verschärfung. Festgelegt wurden insgesamt elf Qualitätsforderungen, die Uhren mit dem Genfer Siegel erfüllen müssen.

    Genfer Streifen
    Genfer Streifen sind Veredelungsmerkmale hochwertiger Uhren. Dabei wird ein rippenförmiges Schliffmuster an der Werkoberfläche angebracht.

    Gesperr mit Wolfsverzahnung
    Das Gesperr einer Uhr dient dem Aufzugsmechanismus und ist meist am Werk, wenn es nicht unter der Platine versteckt ist, durch zwei große ineinandergreifende Räder zu erkennen. Bei sehr aufwendig verarbeiteten Uhren sind die Zähne dieser beiden Zahnräder in gebogener Form geschnitten. Auf Grund dieser Form spricht man von einer Wolfsverzahnung. Man findet sie nur bei Uhren sehr feiner Qualität wie zum Beispiel bei Uhren aus dem Hause Patek Philippe.

    Gezeiteneinteilung
    Das Gezeitenzifferblatt hat außer einer 24 Stunden Anzeige eine in vier Sektoren geteilte, sich drehende Scheibe. Die Sektoren haben die Farben Gelb und Blau. Blau steht für Flut und gelb für Ebbe.

    Gold-Zeiger
    Gelbe Taschen- und Armbanduhrzeiger werden normalerweise aus Messing oder Stahl angefertigt und mit einer dünnen Goldschicht überzogen. Diese Zeiger verlieren, insbesondere durch Feuchtigkeit, nach und nach ihr schönes Aussehen und oxidieren leicht. Sehr gute Uhren sind daher mit massiv goldenen Zeigern ausgestattet, die sich feiner bearbeiten lassen und ihren Glanz behalten.

    Gold/Stahl- Gehäuse
    Um 1940 begannen einige Schweizer Uhrenfabriken, Armbanduhren mit Edelstahlgehäusen, deren Oberteil mit einer "Goldhaube" überzogen herzustellen. Diese Haube bestand aus 585er oder 750er Gelbgoldblech, das in einer Stärke von mindestens 0,2 mm (200 Mikron) auf den Bandanstößen, dem Glasrand und mitunter auch auf den Gehäuseseiten festgelötet wurde. Abnehmbar konstruierte Glasränder wurden in massiv Gold hergestellt. Diese Kombination zweier Metalle hat in den nachfolgenden Jahren weite Verbreitung gefunden.

    Goldgehäuse
    Gold wurde schon immer zur Herstellung feiner Uhrgehäuse verwendet, da es sich leicht und gut verarbeiten läßt. Gold wird dabei mit einem Feingehalt von 375 (9 kt), 585 (14 kt) und 750 (18 kt) verwendet. Legierungen mit anderen Metallen bestimmen den Farbton. Taschen- und Armbanduhren gibt es in Gelbgold-, Roségold-, Rotgold- und Grüngoldgehäusen.
  • H

    Handaufzug
    Als Uhren mit Handaufzug werden jene bezeichnet, deren mechanisches Werk regelmäßig von Hand aufgezogen werden müssen. Dies war vor der Erfindung des Automatischen Aufzuges normal und daher nicht erwähnenswert. In den 70er- Jahren des 20.Jahrhunderts als die Quarzwerke Ihren Höhepunkt hatten verschwanden die mechanischen Uhren aus den Regalen. Heute erfreuen sich mechanische Handaufzugsuhren wieder großer Beliebtheit.
  • K

    Kaliber
    Bezeichnet unterschiedliche Werktypen von Uhrenfabrikanten. Die Kaliberangabe ermöglicht die exakte Identifikation eines bestimmten Uhrwerks.

    Karat
    Maßangabe z.B. des Goldgehalts. Feingold, fast 100% reines Gold, besitzt 24 kt. Das Gehäuse z.B. einer 18-karätigen Armbanduhr besteht aus 750/1000 Feingold sowie aus sonstigen Legierungsmetallen (Kupfer, Messing, Silber ... ). 14-karätiges Gold hat einen Feingehalt von 585/1000 und 8-karätiges Gold von 333/1000, der Rest sind jeweils Legierungsmetalle. Der Feingehalt wird bei jedem Gehäuse in Form einer Punze vermerkt.

    Kompensationsunruh

    Eine Uhr mit einmetallischer Unruh und Stahl Spirale differiert bei 5 Grad Temperaturunterschied um ca. eine Minute täglich. Die Bimetall - Kompensationsunruh gleicht diesen Wärmefehler fast vollständig aus, da sich der äußere Messingteil des aufgeschnittenen Unruhreifens stärker ausdehnt als der innere Stahlteil. Die Reif - Enden biegen sich dann nach innen und annullieren die Wärmevergrößerung von Spirale und Unruh.

    Kronenaufzug
    Der Kronenaufzug löste den Schlüsselaufzug erst um ca. 1850 ab. Seitdem werden Taschenuhren und in Folge auch Armbanduhren über die Aufzugskrone aufgezogen. Davor mußte man Taschenuhren mittels eines Schlüssels über einen Vierkant des Federkernes aufziehen.

    Kulissenwerk
    Wird auch Chronograph ohne Schaltrad bezeichnet. Hier wird im Gegensatz zum Schaltrad der Rückstellmechanismus über ein maschinell gefertigtes und normiertes Hebelsystem bewerkstelligt. Dadurch wurden große Produktionsmengen zu günstigeren Preisen ermöglicht.
  • L

    Linie
    Traditionelle Maßeinheit für die Größe von Uhrwerken. Sie ist abgeleitet vom "Pied du Roi".
     
  • M

    Malteserkreuz

    Uhren beziehen ihre Energie durch Stahlzugfedern die bei jedem Aufziehen der Uhr voll gespannt werden. Voll aufgezogen geben sie eine große Kraft, fast entspannt jedoch nur wenig Kraft an das Räderwerk weiter. D.h. die Uhr würde einmal schneller und einmal langsamer laufen. Um dieses Problem auszugleichen begrenzt die Malteserkreuzstellung den Ablauf des Federhauses auf den mittleren Bereich der Federkraft. Dieses System der Federkraftbegrenzung findet sich meistens in sehr hochwertigen Taschenuhren.

    Mondphase
    Wie der Name schon sagt stellen diese Uhren den Zyklus des Erdtrabanten dar. Unter dem Zifferblatt bewegt sich eine runde Scheibe, auf der zwei gelbe Monde abgebildet sind. Die Scheibe wird vom Zeigerwerk einmal täglich um ein kleines Stück vorwärtsbewegt, so daß alle Mondphasen von Neumond über zunehmenden Mond, Vollmond bis zum abnehmenden Mond angezeigt werden. Korrigiert kann die Mondphase durch am Gehäuseseitenrand versenkte Drücker werden.
  • P

    Pendel- oder Hammerautomatik
    Bei der Pendel- oder Hammerautomatik handelt es sich um ein System, bei dem sich, im Gegensatz zur Rotorautomatik, die Schwungmasse nicht 360 Grad, sondern nur 140 Grad um seine Achse dreht. Seine Pendelbewegung wird durch zwei Pufferfedern begrenzt. Um die Energie auf Sperrad und Zugfeder zu übertragen, wurden 3 Systeme am häufigsten angewendet. Ein Trieb ist unter der Schwungmasse befestigt Eine Aufzugklinke unter der Schwingmasse stellt die Verbindung zu einem Zahnrad her, das sich konzentrisch zum Drehpunkt frei bewegt Die Schwingmasse trägt ein gezahntes Segment. Zwischen dem Schwingsystem und dem Kron- oder Sperrad ist ein Untersetzungsgetriebe geschaltet, damit die Zugfeder mit der dann ca. 100-fach verstärkten Pendelkraft aufgezogen werden kann. Die Pendel- Automatik wurde seit Mitte der 20er Jahre bis Ende der 50er Jahre hergestellt.

    Platingehäuse
    Platin ist das härteste und am schwersten zu bearbeitende Edelmetall, das bei Uhrgehäusen Verwendung findet. Wegen der aufwendigen Bearbeitung, des hohen spezifischen Gewichts und des hohen Feingehalts liegen Platinuhren preislich weit über Golduhren. Platin gibt es in folgenden Feingehalten: Platin 850, 900, 950 und 999.

    Pulsmessskala
    Hierunter versteht man eine Einteilung am Zifferblattrand die das Feststellen der Pulsfrequenz mittels Zählen einer vordefinierten Anzahl (meistens 30 oder 15) an Pulsschläge sehr leicht ermöglicht.
  • R

    Radium- Leuchtmasse
    Radium ist ein radioaktives selbstleuchtendes Material das für Leuchtziffern in Taschenuhren und frühen Armbanduhren verwendet wurde. Heute wird Tritium oder Nachleuchtfarbe auf Phosphorbasis verwendet. Sie haben die gleichen Eigenschaften sind aber relativ ungefährlich.

    Regattaskala
    Bei der Regattaskala wird das Hilfszifferblatt des Minutenzähler in sechs Sektoren zu fünf Minuten unterteilt, um den Regeln des Segelsportes Rechnung zu tragen.

    Repetieruhr
    Unter Repetieruhr versteht man einen Zeitmesser der je nach Konstruktion die Zeit in Stunden-, Viertelstunden- oder Minutenschlägen akustisch anzeigt. Um diesen Mechanismus auszulösen muß meistens ein Schieber oder ein Drücker betätigt werden. Um Stunde, Viertelstunde und Minute zu unterscheiden, ertönt die Stunde mit je einem "Bim“, die Viertelstunde mit je einem " Bimbam " und die Minute wieder mit je einem Schlag. Repetieruhren besitzen komplizierte und aufwendige Uhrwerke, die in vielen Varianten und geringen Stückzahlen hergestellt wurden.

    Rubine, Jewels
    Rubine haben für Radlager und Hebeflächen der mechanischen Uhr, als sehr hartes Material, allergrößte Bedeutung. Bei einfachen mechanischen Uhren sollten mindestens die 4 Unruhlager, den Unruh- Hebelstein und die beiden Anker-Hebesteine aus Rubin gefertigt sein. In guten mechanischen Uhren werden auch die Räder in Rubinen gelagert, sodaß sich je nach Konstruktion für die Handaufzuguhr 15 bis 17 Rubine ergeben.

    Runddrücker - Wassergeschützte Drücker
    Runddrücker sind typisch für wasserdicht konzipierte Chronographen der 40er-Jahre und später. Der Vorteil von Runddrückern gegenüber Flach- oder linsenförmigen Drückern liegt in der Möglichkeit diese durch kleine Gummiringe, die zwischen Druckerführung und Drückerinnenwand oder Drückerwelle angeordnet ist, abzudichten.
  • S

    Schaltradchrono
    Unter Chronographen mit Schaltrad versteht man Stoppuhren, deren Werke mit einem Rückstellmechanismus der über ein speziell konstruiertes Säulenrad geschalten wird, ausgestattet sind. Die Fertigung eines solchen Bauteiles ist relativ aufwendig und wurde daher später von der Kulissenschaltung, bei der dieser Funktionsablauf durch normierte und daher kostengünstigere Teile gelöst wurde.

    Schmuckgravur
    Die seit Jahrhunderten bestehende Tradition der Handwerker, ihren Erzeugnissen durch Gravuren ein individuelles Aussehen zu geben, blieb bis ca. 1940 auch bei Goldgehäusen von Taschen- und Armbanduhren bestehen.

    Schnellschwinger
    Unter Schnellschwinger versteht man Uhren deren Werke eine Unruh besitzen die schneller, als die früher übliche Halbschwingungszahl von 18.000 pro Stunde schwingen. Jahrzehntelange Forschungsarbeit war nötig, um die Halbschwingungszahl auf 19.800, 21.600, 28.800 und schließlich 36.000 Schwingungen pro Stunde zu erhöhen.

    Schraubboden
    Ein verschraubter Gehäuseboden ermöglicht eine Uhr noch besser vor Umwelteinflüssen ( wie Staub und Feuchtigkeit) zu schützen. Alte mechanische Uhren mit Schraubböden waren meist frühe wasserdicht konzipierte Uhren. Bei Chronographen aus dieser Zeit war diese Gehäuseform oft in Kombination mit runden Drückern vergesellschaftet.

    Schraubenunruh
    Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Kompensationsunruh erfunden, deren an den Unruhschenkeln aufgeschnittener Bimetallreif mit Schrauben versehen war. Diese Gewichtsschrauben ließen sich seitlich versetzen, um Temperatur- und Gangdifferenzen auszugleichen. Sehr gute Uhren mit Ankerhemmung waren seit etwa 1825 mit einer Kompensationsunruh ausgestattet. Seit dieser Zeit galt eine Uhr mit Schraubenunruh als Uhr feinster Qualität, während Uhren mit glattem Unruhreif als durchschnittlich oder einfach eingestuft wurden. Die Erfindung der temperaturausgleichenden Nickel- Stahl- Spirale mit Neusilber- Unruh um 1920 sowie der selbstkompensierenden Glucydur- Unruh mit Nivarox- Spirale um 1935 machten die Verwendung einer Bimetall- Kompensations- Schraubenunruh überflüssig. Dennoch blieb es wegen der traditionellen Qualitätseinstufung bis 1965 üblich, den einmetallischen Unruhreifen mit Gewichtsschrauben zu versehen.

    Schrittschaltmotor
    Analog- Quarzuhrwerke benötigen einen Schrittschaltmotor, der die von der Elektronik angelieferten Impulse in eine Drehbewegung umwandelt und an ein Räderwerk weitergibt. Dieser Motor besteht aus einem Magnetrotor, der sich zwischen zwei Polschuhen dreht, und einer Spule, die ein Magnetfeld mit wechselnder Polarität aufbaut. So bewegt sich der Magnetrotor mit seiner Antriebswelle, wenn er von der Elektronik einen Impuls bekommt.

    Silbergehäuse
    Silber ist ein Edelmetall, daß sich sehr gut schmieden, löten und einfach gravieren läßt, und sich deshalb hervorragend zur Herstellung von Uhrgehäusen eignet. Die ersten Uhren in Silbergehäusen finden sich schon als tragbare Uhren im 16. Jahrhundert. Armbanduhrgehäuse sind bis Ende der 20er Jahre wegen dieser Vorzüge oft in Silber angefertigt worden. Da Silber aber auch ein sehr weiches Metall ist, sind diese Uhren nicht besonders strapazierfähig und wurden in weiterer Folge von Uhren in Stahlgehäusen abgelöst. Silber gibt es in folgenden Feingehalten: Silber 800, 925 und 999.

    Skelettwerk
    Unter selektierten Uhrwerken versteht man eine Art von Werkveredelung bei der Platine, Brücken, Kloben, Federhaus und ggf. Rotor so weit durchbrochen werden, daß nur noch das für die Funktion unabdingbar notwendige Material übrigbleibt. Diese Form der Veredelung ist Ausdruck höchster Schule der Uhrmacherkunst. Bei hochwertigen Uhren wird dies von Hand ausgeführt.

    Spindelhemmung
    Vor 1720 wurde in tragbaren Uhren ausschließlich die Spindelhemmung verwendet. Das Prinzip dieses Systems war, daß ein Hemmrad (Spindelrad) die Kraft über zwei an der Unruhwelle befestigten Stahlbleche (Spindellappen) auf die Unruh überträgt. Die dadurch ausgelöste Unruhschwingung von weniger als 100 Grad und die starke Rückwärtsbewegung des Hemmrades bei jeder Schwingung sind die Nachteile der Spindelhemmung. Spindeluhren sind sehr empfindliche und relativ ungenaue Uhren. Ihre durchschnittliche Gangabweichung liegt zwischen 5 bis 15 Minuten pro Tag.

    Spindeltaschenuhren - Schnecke und Kette
    Uhren beziehen ihre Energie durch Stahlzugfedern die bei jedem Aufziehen der Uhr voll gespannt werden. Voll aufgezogen geben sie eine große Kraft, fast entspannt jedoch nur wenig Kraft an das Räderwerk weiter. D.h. die Uhr würde einmal schneller und einmal langsamer laufen. Um dieses Problem auszugleichen hatten frühe Taschenuhren (sogenannte Spindeltaschenuhren) ein schneckenförmiges Rad mit einer Kette die sich während des Aufziehens der Zugfeder vom Federhaus abwickelt und von der Schnecke aufgewickelt wird. Beim Ablauf der Uhr wird die Federkraft durch den Schneckenumfang gleichmäßig auf das Räderwerk übertragen. Dies gewährleistet einen relativ genauen Gang der Uhr.

    Springende Sekunde
    Unter springender Sekunde versteht man, daß sich der Sekundenzeiger einer Uhr im Sekundenrhythmus (ähnlich wie bei einer Quarzuhr) fortbewegt. Bei Taschenuhren wird eine System angewandt, bei dem ein zweites Federhaus mit eigenem Räderwerk, das jede Sekunde vom Normalwerk freigegeben wird, den Sekundenzeiger in Sekundenschritten fortbewegt. Bei Armbanduhren kommt ein System zu tragen, bei dem zwischen Sekunden- Mitnehmerrad und Zentrum- Sekundenrad, das 60 dreieckige Zähne besitzt, ein Trieb durch Drehbewegung einen Hebel hochhebt, so daß er im Sekundenrhythmus das Sekundenrad freigibt und diesem die Vorwärtsbewegung um jeweils einen Zahn ermöglicht.

    Start Stopp Sekunde
    Uhren mit Start-, Stoppsekunde unterscheiden sich von herkömmlichen Chronographen, in dem sie nur Zeitabläufe, die nicht länger als eine Minute dauern, stoppen können. Diese Anwendung eignet sich besonders im medizinischen Bereich zum Pulsmessen. Oft findet man auf dem Zifferblatt dieser Uhren Pulsmessskalen.

    Stoppsekunde, Haking Sekond
    Bei einer Stoppsekunde wird durch Zug an der Aufzugskrone der Sekundenzeiger angehalten. Dies dient zur leichteren und genaueren Einstellung der Uhrzeit. Die bekanntesten Vertreter dieses Systems sind von IWC die Mark 11, von V.C. der Chronometer Royal und von Rolex der Explorer 1.

    Stoßsicherung
    Die Stoßsicherung schützt die Unruhwelle bei Fall vor Bruch. Bei Uhren ohne Stoßsicherung genügt oft ein Sturz aus geringer Höhe um den Unruhzapfen zu brechen, da er im Verhältnis zum großen Gewicht und Durchmesser der Unruh sehr dünn ist. Lösung dieses Problems boten die Systeme >IncablockSuper Shock Resistabloc-"Stoßsicherung hat einen konisch gelagerten Lochstein, der bei einem Stoß seitlich ausweicht und so den Druck schon vor dem Bruch von dem empfindlichen Zapfen nimmt. Die federnd gelagerten Decksteine weichen bei einem senkrechten Stoß nach oben aus. Die "Super Shock Resist"- Stoßsicherung erreicht mit federnd gelagerten Loch- und Decksteinen die gleiche Wirkung.

    Swiss Made
    Oft findet man den Schriftzug swiss made auf dem Zifferblatt oder dem Werk einer Schweizer Uhr. Uhren dürfen diesen Schriftzug nur dann tragen, wenn ihr Werk in der Schweiz in Gang genommen, reguliert, vom Hersteller kontrolliert und eingeschalt worden ist. Außerdem müssen mindestens 50 Prozent des Wertes aller Bestandteile (ohne die Kosten des Zusammenbaus) aus schweizerischer Fabrikation stammen und den dort technischen Kontrollen nach geltenden Normen unterliegen.
  • T

    Tachymeterskala, Schneckentachymeterskal
    Eine Tachymeterskala dient dazu, Geschwindigkeiten auf der Basis, Zeit pro Kilometer zu messen. z.B. Sie sitzen in einem Zug und stoppen die Zeit die Sie benötigen eine Kilometermarkierung zu passieren, dann wissen Sie mit wieviel km/h der Zug reist. Unter Schneckentachymeterskala versteht man eine schneckenförmige Verlängerung der Skala in Richtung Blattzentrum. Sie ermöglicht Geschwindigkeiten auch unter 60 km/h zu messen.

    Telefonskalierung
    Oft findet man bei Chronographen am Hilfszifferblatt des Minutenzählers eine Skalierung nach drei Minuten. Gekennzeichnet durch einen längeren Strich. Diese Einteilung entstand, weil früher die Post Telefongebühren im drei-Minutentakt abrechnete.

    Telemeterskala
    Eine Telemeterskala dient dazu, Entfernungen auf der Basis der Ausbreitungsgeschwindigkeit von Schall zu messen. z.B. sieht man in der Ferne den Blitz eines Gewitters und stoppt man die Zeit bis zum Hören des Donners, so kann man mit der Telemeterskala die Entfernung des Blitzeinschlages bestimmen.

    Tourbillon
    Abraham- Louis Breguet erfand 1795 das Tourbillon und ließ es im Jahre 1801 patentieren. Das Tourbillon kompensiert die Schwerpunktfehler im Schwingsystem (Unruh und Unruhspirale) mechanischer Uhren. Um das zu bewerkstelligen ist das komplette Schwing- und Hemmungssystem in einem Käfig angeordnet der sich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne (meistens 1 Minute) einmal um seine Achse dreht. Auf diese Weise können die Einflüsse der Erdanziehung in der senkrechten Lage einer Uhr ausgeglichen und die Gangleistungen gesteigert werden. In den waagrechten Lagen hat das Tourbillon dagegen keinen Einfluß auf die Ganggenauigkeit.
  • V

    Verschraubte Krone
    Eine verschraubte Krone findet man meistens bei wasserdicht konzipierten Uhren. Sie erleichtert die Dichtung eines Gehäuses bei der Aufzugskrone. Zu den ersten Modellen mit verschraubter Aufzugskrone gehörten die Oyster Modelle von Rolex die dieses wasserdichte Patent mit der "Kanalschwimmer".

    Vierjahreskalender
    Uhren mit Vierjahreskalender berücksichtigen die unterschiedlichen Monatslängen in der Zeitspanne innerhalb eines Schaltjahrzyklus. Nur am 29. Februar muß sie von Hand korrigiert werden. Dies unterscheidet sie von den Modellen mit ewigem Kalendarium.

    Vierundzwanzig- Stunden- Anzeige
    Bei Uhren mit 24-Stunden-Indikation dreht sich der Stundenzeiger nur 1 mal pro Tag um seine Achse. Diese technischen Uhren dienten dazu, die Zeit unabhängig von Tag oder Nacht bestimmen zu können.

    Vollkalendarium (einfaches)
    Man spricht von Vollkalendarium bei einer Uhr dann, wenn diese Tag, Datum und Monat anzeigen kann. Bei Monaten mit weniger als 31 Tagen ist jedoch eine manuelle Korrektur erforderlich.
  • W

    Wasserdichtigkeit
    Eine Uhr darf als wasserdicht bezeichnet werden wenn sie gegen Schweiß, Spritzwasser oder beim Tauchen bis zu einem Meter Wasserdichte für die Dauer von 30 Minuten resistent ist. Um das Uhrwerk vor Feuchtigkeit zu schützen, müssen Glas, Gehäuseboden und Aufzugkrone sehr sorgfältig abgedichtet sein. Besonders der durch Abkühlung im Inneren des Gehäuses entstehende Unterdruck darf das auf der Uhr befindliche Wasser nicht "einsauge".

    Weltzeitindikation
    Uhren mit Weltzeitindikation besitzen die Möglichkeit parallel zur lokalen Zeit eine zweite Zeit einer Zeitzone ihrer Wahl anzuzeigen. Diese Uhren werden auch als GMT Uhren bezeichnet.
  • Z

    Zentralsekunde
    Bei einer Uhr mit Zentralsekunde ist der Sekundenzeiger im Zentrum des Zifferblattes angeordnet. Man unterscheidet Uhren mit direkter, von Uhren mit indirekter Zentralsekunde. Direkte Zentralsekunden sind im Kraftfluß des Räderwerkes, während sich indirekte Zentralsekunden außerhalb desselben befinden. Bei modernen mechanischen Uhrwerken gibt es nur noch direkt angetriebene Zentralsekunden.

Schick Verlags KG

Neulinggasse 8
A – 1030 Wien
Österreich

Tel.  +43 (0) 1 532 79 00
Fax. +43 (0) 1 532 79 00 14